CHRONIK ...
75 Jahre Turnverein 1913 Epfenbach e. V.
Die deutsche Turnerschaft konnte im Jahre 1913 des Gründers des ersten deutschen Turnvereins, Friedrich Ludwig Jahn, in zahlreichen Feiern gedenken. Außerdem fand in diesem Jahr in Leipzig das Deutsche Turnfest statt, mit einer bis dahin nie dagewesenen Teilnehmerzahl. Den bestehenden Turnvereinen brachte dieses Jahr wertvollen Zuwachs, und es entstanden viele neue Vereine. In unserer näheren Umgebung waren schon mehrere Turnvereine tätig. Vom aktiven Militärdienst zurückgekehrte Epfenbacher hatten den Wert des Turnens schätzen gelernt; außerdem wurden viele junge Männer durch das Können des in Epfenbach arbeitenden Eschelbronner Turners Hettenkemmer begeistert. So beschloß man die Gründung eines Turnvereins. Am 27. Juli 1913 fand die erste Zusammenkunft statt, in der man zunächst einen Vorstand, den 1. und 2. Turnwart, den Geld- und Schriftwart wählte. Der Verein konnte schon am Gründungstag 43 aktive Mitglieder, 8 passive Mitglieder und 12 Zöglinge vorweisen. Folgende Männer gehörten der Gesamtvereinsleitung an: 1. Vorstand Karl Wolf, Maurer 2. Vorstand Josef Groß, Bürgermeister Geldwart Wilhelm Reinhard 1. Turnwart Karl Dengel 2. Turnwart Andreas Keller Schriftwart Karl Wittmann Gerätewart Ludwig Wolf Vertreter der Aktiven Adam Helfrich Beiräte Rudolf Seel, Friedrich Kirsch, Martin Hafner, Johann Wolf Die Begeisterung für die Turnsache zeigte sich nicht nur in einem regen Turnbetrieb, sondern auch im Auftreten in der Öffentlichkeit. Schon 5 Wochen nach der Gründung war der Verein mit 40 Mitgliedern beim Turnfest in Eschelbronn zur Stelle. 2 Turner beteiligten sich am Wettkampf und errangen den 18. und 19. Preis. Das Schauturnen in Reichartshausen wurde natürlich auch nicht ausgelassen. Als am 7. Oktober 1913 die erste Spende zur Beschaffung von Turngeräten durch den damaligen Großherzog beim Verein einging, konnten die notwendigen Geräte bestellt werden. Der erste öffentliche Auftritt des Vereins in Epfenbach erfolgte am 18.10.1913, anläßlich des 100jährigen Gedenktages der Schlacht bei Leipzig. Hierüber lesen wir in den Protokollen nach: „Protokoll Nr. 9 Die Feier wickelte sich wie folgt ab: Um 7 Uhr abends stellte sich der Festzug, unter Beteiligung sämtlicher Vereine, unter Vorantritt der hiesigen Musikkapelle beim Rathaus auf und zog mit Musik durch das Dorf und sodann auf den Festplatz im Gewann Schildwach, an der Straße nach Waibstadt, wo bereits ein Freudenfeuer angezündet war, dessen Flammen haushoch zum Himmel emporschlugen. Nach verschiedenen Gedicht- und Liedvorträgen durch den Militär- und Gesangverein sowie den hiesigen Evangelischen Kirchenchor hielt Pfarrer Voll eine längere Ansprache. Nun wurde von den Schulkindern das Lied »Danket dem Herrn« gesungen und zwei Gedichte vorgetragen. Hierauf baute der Turnverein zwei guteingeübte Leiterpyramiden. Mit dem Gesang des Deutschlandliedes schloß die Feier". Auch auf kulturellem Gebiet versuchte man sich und konnte bereits an Weihnachten 1913 mit der 1. Theateraufführung aufwarten. Welchen Eifer die Aktiven hier an den Tag legten, ergibt sich daraus, daß diese Theaterveranstal-tung von 20.30 Uhr bis 1 Uhr nachts dauerte. Der Eintritt für Vereinsmitglieder war frei; Außenstehende mußten 20 Pfennig bezahlen. Am 1. Mai 1914 konnten die Geräte, die beschafft wurden, auf einem von der Gemeinde überlassenen Platz, In den Hofgärten, aufgestellt werden. Man nahm in diesem Jahr auch an 2 auswärtigen Turnveranstaltungen teil. Schwarze Wolken zogen am politischen Horizont herauf. Ende Juli/Anfang August 1914 gingen die Turner nicht zum friedlichen Wettkampf, sondern meldeten sich in den Kasernen, um zur Verteidigung der Heimat in den Krieg zu ziehen. Das kleine Häuflein der Zurückgebliebenen setzte wohl die Turnarbeit fort, aber ein Jahrgang nach dem anderen wurde eingezogen. Der 1. Vorstand, Karl Wolf, war gefallen und dem stellvertretenden 1. Vorstand blieben nur noch die notwendigen Mitarbeiter übrig, bis eines Tages der Verein seine Tätigkeit einstellen mußte. 12 Vereinsmitglieder fanden im 1. Weltkrieg den Tod. Besonders der Verlust des 1. Vorstandes traf den Verein schwer. Nach der Rückkehr aus dem Krieg bzw. aus der Gefangenschaft trafen sich jedoch die Übriggebliebenen und konnten am 14. Januar 1919 den Verein wieder ins Leben rufen. Besondere Verdienste um den Verein erwarb sich während dieser Zeit der im Jahre 1961 verstorbene Ehrenvorstand Martin Hafner. Er war es, der von der 1. Mitgliederversammlung im Jahre 1919 zum 1. Vorsitzenden ernannt wurde. Er war bestrebt, dem Verein wieder Geltung zu verschaffen, unterstützt durch den Gauturnwart Eiermann, der überregional tätig war. Mit 24 aktiven Mitgliedern nahm der Verein an Turnveranstaltungen in der Umgebung teil und konnte schon Ende des Jahres aufgrund verschiedener Veranstaltungen einen Reinertrag von DM 663,- vorweisen. Mit Riegen und Einzelturnern waren die Epfenbacher auf jedem Turnfest vertreten. Ob mit oder ohne Erfolg, das war gleich - dabeisein war alles.
Höhepunkt des Jahres 1920 war ein Turnfest im Epfenbach; selbst den Chronisten nach ein schönes Fest. Die Inflation 1923 war auch für unseren Verein eine schwere Probe, da viele Turnerinnen und Turner deprimiert waren. Aber hier brachte das neue Geld wieder festen Boden unter die Füße. So konnte vom 12. bis 14. Juli 1924 das Bezirksturnfest abgehalten werden. Das Fest schloß zwar mit einem Fehlbetrag von 100 Reichsmark - für die damalige Zeit eine bedeutende Summe aber auch das wurde überwunden.
Durch verschiedene Theaterspiele in den folgenden Jahren konnte daran gedacht werden, eine Vereinsfahne zu beschaffen. Welche Bedeutung man dieser Sache beimaß, geht daraus hervor, mit welcher Begeisterung diese Fahne vom Verein übernommen wurde.
Am Sonntag, dem 15. April 1928 konnte die Fahne an der Bahnstation Eschelbronn abgeholt werden. Eine Abordnung Vereinsvertreter nahm die neue Fahne in Empfang und brachte sie mittels Wagen nach Epfenbach, wo sich der Verein mit der Feuerwehrkapelle am Ortseingang aufgestellt hatte. Die neue Vereinsfahne wurde unter den Musikklängen der Feuerwehrkapelle in das Vereinslokal „Zur Linde" gebracht und dort wurde kräftig gefeiert. In Verbindung mit dem Bezirksturnfest vom 2. bis 4. Juni 1928 wurde die neue Fahne durch den Epfenbacher Kaplan und späteren Stadtpfarrer von Karlsruhe-Durlach Fritz Blink geweiht und dem Verein übergeben. Auf dem Landesturnfest in Mannheim 1930 errang eine Vereinsriege in ihrer Klasse einen 2. Preis. Albert Wieland war damals als Einzelturner erfolgreich. In den folgenden Jahren stellte sich eine gewisse Vereinsmüdigkeit ein, obwohl noch beachtliche Preise bei Turnfesten errungen werden konnten. Zur Behebung der Vereinsmüdigkeit wurde 1933 eine Kleinkaliber-Schützenabteilung gegrün-det, an der sich 16 Mitglieder beteiligten. Dieses führte zu einem Aufschwung; es herrschte wieder reges Leben auf dem Schießplatz und beim Turnen. U. a. sah man Epfenbach's Fahne auch auf dem Deutschen Turnfest 1933 in Stuttgart, und auf dem Landesturnfest 1935 in Karlsruhe konnte eine Männerriege des Vereins einen 1. Preis erringen. Dank der guten Arbeit von Turnwart Ludwig Hafner und Albert Wieland stand der Turnverein Epfenbach 1936 bei den Mannschaftskämpfen an erster Stelle. Durch die politischen Umstände wurde jedoch 1937 der Turnbetrieb mehr und mehr eingestellt, und nach Ausbruch des 2. Weltkrieges im Jahr 1939 stellte der Verein seine Tätigkeit ganz ein.
Der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg
Nach dem für unser ganzes Volk und Vaterland, so unseligen Krieg und der totalen Niederlage dauerte es bis zum Jahre 1949, bis wieder einige Unentwegte zusammenfanden, um eine Neugründung vorzunehmen. Am 22.5.1949 kamen 12 Mitglieder des einst in der ganzen Umgebung geachteten Turnvereins mit dem vorläufigen Sachbearbeiter Gustav Emminger zusammen. Sie faßten den Beschluß, einen vorbereitenden Ausschuß zu bilden. Am 4.6.1949 wurde die Wiederauflebungs-Versammlung durch eine öffentliche Bekanntmachung einberufen. 26 der Anwesenden zeichneten sich als aktive und 12 als passive Mitglieder ein. Die Wahl des 1. Vorsitzenden fiel auf Gustav Emminger, als Turnwarte wurden die Turner Albert Wieland und Josef Föhner bestellt. Die erste Turnstunde war am 23.6.1949 im Gasthaus „Zum Ochsen". Nachdem auch die Gemeinde sich bereiterklärt hatte, einen Zuschuß zur Gerätebeschaffung zu geben, konnte der Turnbetrieb wieder aufgenommen werden. Bereits im August hatte der Verein wieder einen Bestand von 35 Aktiven, 14 Passiven und 9 weiblichen aktiven Mitgliedern und 42 Schülern. Am 26.9.1949 wurde bereits ein Turnfest abgehalten. Höhepunkt dieses Festes war der 10000 m-Langstreckenlauf. Sämtliche Einwohner der Gemeinde nahmen regen Anteil an dem schönen Fest, und der Turnverein 1913 Epfenbach bewies, daß er seine Aufgabe wieder ernst nimmt. Das Kreiskinderturnfest wurde 1951 nach Epfenbach vergeben. Bei sehr zahlreicher Teilnahme vieler Vereine des ganzen Turngaues nahm das Fest einen reibungslosen Verlauf.
Da das Vereinslokal „Zum Ochsen" wegen anderweitiger Aktivitäten nicht mehr zur Verfügung stand, war das aktive Mitglied Albert Wieland bereit, eine Scheune für den Turnbetrieb zur Verfügung zu stellen. Im Juni 1951 konnte dann endlich der Turnplatz an der Eschelbronner Straße bei der ehemaligen Volksschule wieder benutzt werden. Der Verein ging auch wieder dazu über, Veranstaltungen geselliger Art durchzuführen. So konnte auch wieder eine gewisse finanzielle Basis geschaffen werden. Die Veranstaltungen waren immer sehr gut besucht. Der traditionelle Rosenmon-tagsball war damals und ist heute noch ein fester Bestandteil der Fastnachtszeit. Bei vieler Veranstaltungen in der späteren Zeit wurden Anton Hafner, der leider durch einen Verkehrsunfall sehr früh verstarb, und Ingrid Nille immer wieder mit dem Siegeslorbeer versehen. Gerade Ingrid Nille, die als hervorragende Leicht-athletin im ganzen Turnkreis bekannt und geachtet war, konnte viele Siege erringen. Beim 40jährigen Jubiläum 1953 war unser Dorf festlich geschmückt und viele Turnerinnen und Turner aus der näheren und weiteren Umgebung sowie viele Besucher aus nah und fern kamen zu diesem Fest. Es war das bis dahin größte Fest in der Geschichte des Turnvereins. Was die Turnerinnen und Turner an Leistung boten, zeugte von harter Arbeit und zähem Willen, Gutes zu vollbringen. Auch zum Deutschen Turnfest nach Hamburg konnte der Verein jugendliche Turner entsenden, die noch lange von diesem Erlebnis schwärmten und dafür sorgten, daß auch spätere Turnfeste von einer wesentlich größeren Anzahl von Turnerinnen und Turnern besucht wurden. Um neue Mitglieder und Freunde zu gewinnen, beschloß der Turnrat am 15.3.1954 auch die frühere Schießabteilung wieder neu ins Leben zu rufen. Sofort meldeten sich 40 schießsportfreudige junge Männer, die sich bereiterklärten, dieser Abteilung beizutreten, um den Schießsport auszuüben. Leiter und Initiator dieser Abteilung war der unermüdliche Albert Reinhard. Der Turnverein trat an den Gemeinderat heran, ihm ein geeignetes Gelände zur Ausübung des Schießsportes und zur Erstellung eines Schützenhauses zur Verfügung zu stellen. Im März 1956 wurde das Mitglied Ing. August Hafner beauftragt, einen Bauplan zu entwerfen. Der Kostenvoranschlag belief sich für den Bau auf DM 6.350,- ; für die damalige Zeit ein erheblicher Aufwand. Das Schützenhaus wurde erstellt und konnte am 10. bis 17. Juli 1960 seiner Bestimmung übergeben werden. Das dabei abgehaltene Fest war ein so großer Erfolg, daß man mit dem Erlös die Schulden weitgehend reduzieren konnte. Viele Feste wurden in den folgenden Jahren noch abgehalten, und immer wieder konnte die Turnerfamilie beweisen, daß sie fest zusammenhält und aus dem dörflichen Geschehen nicht mehr wegzudenken war. Durch die Erstellung des Schützenhauses hatte der Verein nun Immobilienver-mögen aufzuweisen, so daß man in der Generalversammlung am 17.3.1962 beschloß, den Verein als eingetragenen Verein in das Vereinsregister anzumelden. Hierzu war eine neue Satzung erforderlich. Mit der Erstellung wurde das Mitglied Alfons Hafner beauftragt. Die Satzung wurde am 30.11.1962 in der Mitgliederversammlung angenommen. Im Jahre 1963 fand dann das 50jährige Jubiläum des Vereins statt. Dieses Fest wurde in der Zeit vom 3. bis 5. August 1963 begangen und hatte einen sehr guten Zuspruch. Es wurden insgesamt 15 Wettkämpfe ausgetragen; viele unserer Turne-rinnen und Turner konnten sich in die Siegerlisten eintragen. Dieses Fest gab dem Verein insgesamt weiteren Aufschwung, so daß sich in den kommenden Jahren ein eifriger Turn- und Sportbetrieb entfalten konnte. Beim Landesturnfest in Karlsruhe nahmen im Jahre 1964 insgesamt 15 Teilnehmer an den Wettkämpfen teil. Im selben Jahr konnte auch die Abteilung Frauenturnen wieder ins Leben gerufen werden, die heute noch besteht und Frauen aller Alters-klassen die Möglichkeit bie-tet, sich sportlich zu betätigen. In den Jahren 1967 bis 1973 nahmen unsere aktiven Turnerinnen und Turner an vielen Veranstaltungen mit Erfolg teil, u.a. an den Landesturnfesten in Lörrach und Karlsruhe, am Europa-marsch in Eilwangen, dem Deutschen Turnfest in Stutt-gart und vielen Wettkämpfen auf Orts- und Kreisebene.
Am 22.11.1969 wurde mit dem dringend erforderlichen Umbau des Schützenhauses begonnen, uni einen den Erfordernissen entsprechenden Aufenthaltsraum sowie einen Übungsraum für das Luftgewehrschießen und eine Toilettenanlage zu erstellen. Der damalige 1. Vorstand Johannes Angst hatte hierbei ganz entscheidenden Anteil. Er war es, der die volle Verantwortung für den Neubau übernahm, der die finanziellen Möglichkeiten des Vereins ausschöpfte, der aber auch gleichzeitig in jeder freien Minute am Bau war, um selbst Hand anzulegen. Die Mitglieder der Schützenabteilung aber auch die sonstigen Abteilungen des Vereins haben hier viele freiwillige, unentgeltliche Arbeitsstunden geleistet. Bedingt durch die Neuanlage des Schützenhauses oder wie wir heute sagen, des Vereinsheims, konnte die Aktivität der Schützenabteilung und des Gesamtver-eins wesentlich verbessert werden. Es wurde auch ein Wanderpreisschießen der örtlichen Vereine und Vereinigungen ins Leben gerufen, das bis zum heutigen Tage jährlich ausgetragen wird.
Die Fertigstellung des Vereinsheims „Schützenhaus" und die Übergabe der neuen Turnhalle an die Öffentlichkeit brachte auch dem Turnverein einen Aufschwung im sportlichen Bereich. In der Turnabteilung wuchs die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die das Angebot, Sport nun unter besseren Bedingungen zu treiben, dankbar annahmen. Aber auch im Erwachsenen-Sport stieg die Zahl der aktiven Mitglieder; die Frauengymnastikgruppe wurde wieder ins Leben gerufen und eine Gruppe für Männergymnastik wurde neu gegründet. Beide Abteilungen werden heute noch gut besucht. Die Fertigstellung der neuen Schießanlagen brachte auch der Schützenabteilung einen Trend nach oben; war es bisher nur eine Mannschaft, die an den Rundenwettkämpfen teilnahm, konnte bald eine zweite gemeldet werden. Auch unter den Jugendlichen konnten neue Freunde des Schießsports gewonnen werden. Für 25jährige Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit beim Turnverein konnte Martin Czemmel, der den Verein seit 1971 als 1. Vorsitzender führte, 22 Mitglieder mit der silbernen Ehrennadel auszeichnen. Bei der Jahreshauptversammlung 1975 wurde Johannes Angst, der dem Verein von 1961 bis 1971 vorstand, für seine außerordentliche Verdienste für den Turnverein zum Ehrenvorsitzender ernannt. In sportlicher Hinsicht kann man das Jahr gewissermaßen als Grundstein für die Erfolge in den folgenden Jahren bezeichnen. Ausschlaggebend war, daß man das Ehepaar Buttendorf, das neu nach Epfenbach zugezogen war, als Trainer für den Turn- und Leichtathletikbetrieb gewinnen konnte, ein Glücksfall für den Turnverein.
Im selben Jahr konnte auch der neue Sportplatz mit Leichtathletik-Anlagen bei der neuen Schule eingeweiht werden; bei diesen Einweihungsfeierlichkeiten übernahm der Turnverein zusammen mit dem VfB Epfenbach die sportlichen Einlagen. So waren nun auch die Gelegenheit gegeben, im verstärktem Maße Leichtathletik zu betreiben, was auch in großem Ausmaß angenommen wurde. Da sich auch bald der Erfolg einstellte, trat man noch im selben Jahr der Leichtathletik-Gemeinschaft Kraichgau bei, um für den Trainings- und Wettkampfbetrieb noch optimalere Bedingungen zu haben. 1975 wurde noch ein weiterer Grundstein gelegt; nachdem 1974 der Volleyballsport während der Olympischen Spielen in München immer auf größeres Interesse stieß, wurden bald immer mehr Volleyballvereine gegründet., so waren auch in Epfenbach Interessenten da und es wurde eine Volleyball-Abteilung ins Leben gerufen. Bereits 1976 nahm eine Herrenmannschaft bei der Verbandsrunde teil. Auch hier hatte Th. Buttendorf Pionierdienste geleistet.
Bei der Schützenabteilung stellte sich 1975 ebenfalls weiterer Erfolg ein. Während die KK- und LG-Mannschaften in ihren Gruppen vordere Plätze belegten und aufsteigen konnten, wurde erstmals in der Vereinsgeschichte auch eine Jungschützenmannschaft zu den Rundenwettkämpfen gemeldet. Das herausragende Ereignis im Jahr 1976 war die Kreismeisterschaften der Leichtathleten, die der Turnverein ausrichten konnte. Von der verantwortlichen Stelle der Kreisvorstandschaft wurde dem TV für die sehr gute Organisation hier müssen besonders Herbert Föhner, der Leiter der Leichtathletik-Abteilung und einmal mehr Th. Buttendorf herausgestellt werden — großes Lob gezollt und dem Turnverein bestätigt, weitere Großveranstaltungen ausrichten zu können. Neben der Organisation der Meisterschaften, nahmen aber auch viele TV-Mitglieder teil und erreichten gute Erfolge. Eine weitere Steigerung in der Leichtathletik brachte das Jahr 1977; so konnten sich 7 Sportler des TV erstmals in 10 Disziplinen in die Badische Bestenliste eintragen. Beim Landesturnfest in Weinheim im selben Jahr nahmen von der Turnabteilung und von der Volleyballabteilung 54 Sportler teil und konnten mit gutem Erfolg abschneiden. Aber neben all der Freude kamen auch traurige Stunden für den Verein. Der im Turnverein und weit darüber hinaus allseits verehrter und geachteter Ehrenvorsitzender Johannes Angst wurde am 26. Mai 1977 durch eine heimtückische Krankheit in die Ewigkeit abberufen. Ein großes Trauergeleit begleitete den überall beliebten Ehrenvorsitzenden auf seinem letzten Wege. Der Turnverein 1913 Epfenbach verlor mit ihm einen seiner Besten.
Auch 1978 riß der Aufwärtstrend nicht ab, der Sportbetrieb wurde wieder durch zahlreiche Erfolge gekrönt. Bei den Badischen Meisterschaften der Leichtathleten in Gaggenau beteiligten sich Jochen Föhner, Jutta Wieland und Monika Wittmann, die im 800 m Lauf den Endlauf erreichte. Neben Beate Henhapl konnten sich besonders die Geschwister Wittmann in der Badischen Bestenliste erfolgreich eintragen. Im Speerwerfen, in den Laufwettbewerben und im Mehrkampf konnten die Plätze 3 - 10 erreicht werden. Die Turnerjugend war 1978 ebenfalls sehr erfolgreich; beim Gaukinderturnfest in Sulzfeld waren 49 Kinder des TV vertreten und konnten sehr gut abschneiden. Idaberga Helfrich, Rosi Hafner, Jutta Wieland, Ute Kirsch, Doris Wittmann, Simone Sauer, Andreas Vogl, Klaus Wittmann und Claudia Gabel konnten sich in den Mehrkämpfen auf den Plätzen 1 bis 4 plazieren. Beim Deutschen Turnfest in Hannover war der Turnverein mit 17 Teilnehmern vertreten. Gute Plazierungen und das Erlebte lassen die Tage in Hannover unvergessen werden.
Beim Staffellauf „Rund um den Steinsberg" anläßlich des Gaubergfests in Weiler konnte die Mannschaft Jochen Föhner, Achim Wittmann und Wolfgang Arnold den 1. Platz belegen. Die Volleyball-Abteilung konnte in diesem Jahr neben der Herrenmannschaft erstmals auch eine Damenmannschaft zur Verbandsrunde anmelden, die Damen konnten sich innerhalb wenigen Jahren von der B-Klasse bis in die Bezirksliga hochspielen. Die Schützenabteilung konnte nach langer Zeit 1978 wieder einmal einen Kreismeister stellen, Ursula Sauter erreichte mit dem Luftgewehr in der Juniorenklasse den 1. Platz. Das Jahr 1979 war geprägt von überörtlichen Veranstaltungen, die der Turnverein als Ausrichter übernommen hatte. So fand am 28. Januar in der Turnhalle die Jahreshauptversammlung des Elsenzturngaus statt. Im März vergab der Leichtathletikkreis die Kreiswaldlaufmeisterschaften nach Epfenbach, die zur vollsten Zufriedenheit der Verantwortlichen organisiert waren. Sportliche Höhepunkte des Jahres 1979 waren das Gaukindertreffen am 17. Juni und das Gauturnfest am 24. Juni, die beide in Epfenbach stattfanden. Über das Gaukindertreffen schreibt der Elsenz-Turngau in seinem Jahresbericht: „Das zweite Großereignis war das Gaukindertreffen am 17. Juni in Epfenbach. Auf einem idealen Wettkampfgelände, bei wunderschönem Wetter, unterstützt vom Fanfarenzug Waibstadt und der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Epfenbach, darf man das Kindertreffen im wörtlichen Sinn als Kinder-Turn-Fest bezeichnen. Besonders erfreulich war die Resonanz bei der Bevölkerung auf den Festzug und den Festnachmittag. Etwa 1000 Kinder aus 15 Vereinen nahmen an den Wettkämpfen teil. Am Wimpelwettstreit nahmen 12 Mannschaften aus 10 Vereinen teil". Bei diesem Wimpelwettstreit konnten die Mädchen aus Epfenbach den 1. Platz erringen. Auch die Schützenabteilung hatte Grund zu feiern, waren doch 25 Jahre seit der Wiedergründung der Schützenabteilung vergangen. Aus diesem Anlaß fand vom 3. -11. November 1979 eine Schützenwoche statt, wobei beim Wanderpreisschie-ßen 20 Mannschaften teilnahmen. Beim Festabend im Schützenhaus wurden 9 Schützen für ihre Verdienste für die Schützensache vom Sportschützenkreis ausgezeichnet. Die Leichtathleten waren auch 1979 erfolgreich, so konnten bei den Badischen Staffelmeisterschaften mehrere Staffeln des TV vordere Plätze erreichen. Beim neugestalteten Markttag, der erstmals 1979 stattfand, nimmt auch der Turnverein sowohl im gastronomischen aber auch mit folkloristischen Darbietungen teil. Inzwischen ist der Markttag ein fester Bestandteil im Jahresablauf geworden. Das Jahr 1980 war durch vielfältiger Aktivität gekennzeichnet; der längst fällige Außenputz beim Schützenhaus wurde angebracht, die Stützmauer wurde verlängert und dadurch wurde eine Freifläche ums Schützenhaus geschaffen, die bei Veranstaltungen mitverwendet werden kann. Der Innenausbau wurde durch den Einbau neuer Toilettenanlagen und Renovierung der Schießanlagen erheblich verbessert. Beim Landesturnfest, das 1980 in Lahr stattfand, nahmen 31 Teilnehmer aus Epfenbach teil. Der Jahresausflug nach Ulm fand große Zustimmung, man besuchte dort die Landesgartenschau. Bei den Badischen Waldlaufmeisterschaften in Oberacker konnte Doris Wittmann über die 2000m Strecke in der Schülerklasse den 2. Platz und ihre Schwester Andrea über dieselbe Distanz in der A-Jugendklasse den 3. Platz belegen. Beim 24 Stunden-Lauf in Mörlenbach erreichten die 10 Epfenbacher Leichtathleten vordere Plätze.
Eine weitere Neuerung im Epfenbacher Sportleben brachte 1982 der Trimm Trab ins Grüne, eine Veranstaltung, die seitdem vom Turnverein und VfB im Wechsel durchgeführt wird. Beim ersten Lauftreff nahmen ca. 200 Trimmer teil. Die Leichtathleten brachten in gewohnter Manier auch 1982 ihre Erfolge, 5 Kreismeistertitel, 5 Vizekreismeistertitel, 1. Platz beim Weinberglauf anläßlich des Gaubergfestes in Weiler und erneute Nennungen - besonders der „Wittmänner" in der Badischen Bestenliste, um nur einiges zu nennen. 1983 gab es Grund, zwei runde Geburtstage zu feiern; zum einem wurde der Turnverein vor 70 Jahren gegründet, den anderen Geburtstag feierte die Schützenabteilung, die 50 Jahre alt wurde. In diesem Jubiläumsjahr wurden ebenfalls wieder gute Ergebnisse im Sportgeschehen erreicht. So stellten die Leichtathleten wiederum mehrere Kreismeister und gut Plazierte in verschiedenen Disziplinen. Christiane Hafner konnte sich sogar als Teilnehmerin in der Mannschaft der LG-Kraichgau für die Deutschen Schüler-Mannschaft-Meisterschaften qualifizieren. Die Schützenabteilung hat 1983 wiederum zwei Neuerungen erfahren, so wurde erstmals eine Schülermannschaft zu den Wettkämpfen gemeldet und ebenfalls zum ersten Mal nahm eine Mannschaft bei den Luftpistolen-Kundenwettkämpfen teil. Höhepunkt des Jubeljahres war die Jubiläumsfeier mit einem Festabend und der erneuten Durchführung des Gaukinderturnfestes und des Gauturnfestes. Beim Festabend konnten viele Mitglieder des TV vom Elsenzturngau und vom Badischen Sportschützenverband für außerordentliche Verdienste ausgezeichnet werden. Das Gaukindertreffen wie auch das Gauturnfest konnte wieder in gewohnt guter Weise organisiert und durchgeführt werden. In den Folgejahren ging der Sportbetrieb seinen gewohnten Weg; bei den Wintermehrkampfmeisterschaften im Geräteturnen konnte die Arbeit von L. Buttendorf Früchte tragen, aus der Leistungsgruppe konnten 1984 erstmals 2 Mannschaften mit gutem Erfolg teilnehmen, ein Jahr später waren bereits drei Mannschaften am Start. Beim Landesturnfest, das 1984 in Singen stattfand, nahmen 16 Aktive des TV teil. Die Jugend und Schüler preschten auch bei den Leichtathleten nach vorn, drei Kreismeister und mehrere Plazierten waren 1984 zu verzeichnen. Beim Ablegen der Sportabzeichenprüfung war auch ein Trend nach oben zu verzeichnen. Auch in der Schützenabteilung waren die Schüler erfolgreich, so wurde die Mannschaft M. Boppre und M. Ziegler - die heute bereits in der 1. Seniorenmannschaft Spitzenergebnisse erreichen - sowie S. Schneider Kreismeister 1984.
1985 setzte sich der Erfolg der Schüler und Jugendarbeit fort, bei den Leichtathleten konnte besonders Gunter Treibet in den Mittel- und Langstrecken sehr gute Ergebnisse erreichen. Die Schülermannschaft der Schützen setzte die Erfolgsserie des Vorjahres fort.
Die Volleyball-Abteilung veranstaltete 1985 zum ersten Mal ein Grümpelturnier, das großen Anklang fand. Bei der Jahreshauptversammlung 1986 löste Meinhard Keller, Alfons Hafner an der Spitze des Vereins ab. Alfons Hafner, der seit 1978 den Turnverein führte, gab in der Zeit seiner Vorstandschaft dem Verein entscheidende Impulse, die zahlreichen Erfolge waren zum großen Teil auch ein Verdienst von ihm, für diese Verdienste wurde er auf der Jahreshauptversammlung 1987 einstimmig und unter großem Beifall der Mitglieder zum Ehrenvorstand ernannt.
Das Sportjahr 1986 verlief im großen und ganzen zufriedenstellend; bei der Turnerjugend erreichte besonders Nicole Jungmann sehr gute Ergebnisse. Beate Henhapl erreichte diesmal im Luftpistolenschießen der Damen den Kreismeistertitel. Bauliche Maßnahmen standen 1986 im Raum; die Achillesverse des Schützenhauses war die ganzen Jahre die Heizung, dieser Zustand wurde in Eigeninitiative beseitigt, eine Warmluftheizung mit Gasbetrieb läßt die „kühle Witterung.' im gesamten Schützenhaus seit kurzer Zeit vergessen. Der sportliche Höhepunkt des Jahres 1987 war der Besuch des Deutschen Turnfestes in Berlin. Für die 15 Teilnehmerinnen des Turnvereins war es zweifellos ein einmaliges Erlebnis. Neben den großartigen Eindrücken von der Großveranstaltung und der Millionenstadt Berlin konnten auch noch sehr gute Wettkampfergebnisse erzielt werden. Bei den Schützen läßt zur Zeit besonders die erste Mannschaft im Luftgewehrschießen aufhorchen. Die Schmitt's und die Jungschützen erzielten in der laufenden Runde solch gute Ergebnisse, daß der erstmalige Aufstieg in die A-Gruppe ziemlich nahe gerückt ist. Um solche Erfolge vorweisen zu können, bedarf es zum einen Aktive, die bereit sind, immer wieder für den Verein da zu sein, zum anderen dürfen aber all die ehrenamtlichen Mitarbeiter, sei es von der Vorstandschaft, sei es all die nicht immer sichtbaren guten Geister des Vereins, nicht unerwähnt bleiben, denn ohne diesen Idealismus kann ein Erfolg im Verein nicht erreicht werden. All diesen Frauen und Männer, Jugendlichen und Kinder sei hier einmal ein herzliches Dankeschön gesagt. Möge dieser Idealismus auch weiterhin bestehen, zum Wohl und Wachsen des Turnvereins 1913 Epfenbach. A. Hafner, Fr. H. Blink
Die Schmitt's und die Jungschützen erzielten in der laufenden Runde solch gute Ergebnisse, daß der erstmalige Aufstieg in die A-Gruppe ziemlich nahe gerückt ist. Um solche Erfolge vorweisen zu können, bedarf es zum einen Aktive, die bereit sind, immer wieder für den Verein da zu sein, zum anderen dürfen aber all die ehrenamtlichen Mitarbeiter, sei es von der Vorstandschaft, sei es all die nicht immer sichtbaren guten Geister des Vereins, nicht unerwähnt bleiben, denn ohne diesen Idealismus kann ein Erfolg im Verein nicht erreicht werden. All diesen Frauen und Männer, Jugendlichen und Kinder sei hier einmal ein herzliches Dankeschön gesagt. Möge dieser Idealismus auch weiterhin bestehen, zum Wohl und Wachsen des Turnvereins 1913 Epfenbach.
Die weiteren Jahre werden in Kürze folgen...
Ehrenvorstände des TV Epfenbach 1913 e.V.
WIR GEDENKEN IN
DANKBARKEIT UND
EHRFURCHT UNSERER
GEFALLENEN,
VERMISSTEN UND
VERSTORBENEN
MITGLIEDER
Haltet in der Erinnerung
unserer verstorbenen
Sportskameradinnen und
Sportskameraden fest!
Vorstände des TV Epfenbach 1913 e.V. seit der Gründung
Ehrenmitglieder des
TV Epfenbach 1913 e.V.